Artikel zur Ausstellung in Mariaberg
Künstler Ralf Ehmann hat einen festen Platz in Mariaberg
Die Ausstellung „Figur“ zeigt ein breites Schaffens-Spektrum des Tübinger Künstlers
„Herausforderung und Rätsel zugleich“, formulierte Dagmar Waizenegger bei ihrer Einführung in das Werk des Künstlers. Ob als Bildhauer, Maler oder Grafiker, Ehmann arbeite stets figurativ. „Aber die Bilder und Skulpturen täuschen eine Wirklichkeit vor, die so nicht existiert oder die nur in Verbindung mit einer imaginären Welt bestehen kann“, erläuterte die Tübinger Kunsthistorikerin. Ehmanns Arbeiten seien weniger als Verweise auf aktuelle Tagespolitik zu verstehen, sondern vielmehr als Auseinandersetzung mit menschlichen Grundbefindlichkeiten. Zentrale Motive, die Waizenegger in Ehmanns Arbeiten entdeckt, sind die Einsamkeit, die Angst des Menschen, aber auch Vertrauen und Mut.
Die Laudatorin zeigte sie sich beeindruckt von der Souveränität, der Ausdruckskraft und dem vielfältigen technischen Können, welche der Künstler bei seiner Arbeit mit verschiedenen Materialien und Formen, zweidimensional oder plastisch zum Ausdruck bringt.
Ehmann, in Tübingen geboren und in Rottenburg aufgewachsen, fühlt sich seit seiner ersten Ausstellung in Mariaberg 2009 mit der diakonischen Einrichtung eng verbunden. So war er vor einigen Jahren als Workshop-Leiter bei der Sommerkunstwoche mit eingebunden. „Ich mag den Kreuzgang, das ist hier eine besondere Art des Ausstellens, sehr spannungsreich mit großen und kleinen Flächen“, bekannte der Künstler. Der 50-Jährige studierte Bildhauerei und Malerei an der Kunstakademie Stuttgart. An vielen Orten, wie zum Beispiel in Stuttgart, München, Berlin, Köln, Strasbourg und Reading in den USA wurden seine Werke gezeigt. Zudem sind Ehmanns Arbeiten in zahlreichen Sammlungen vertreten.
Die Ausstellung „Figur“ ist im Klostergebäude Mariaberg bis einschließlich Sonntag, 10. September, immer montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr, freitags von 8 bis 15 Uhr und sonntags von 14 bis 16.30 Uhr zu besichtigen.