Dix/Beckmann: Mythos Welt eröffnet einen spannenden Parcours durch die Lebenswerke des ungleichen Malerpaars. Fünfzehn Themenräume führen überraschende Differenzen und Analogien in Weltbild und Bildsprache vor. Der Raum Welt als Bühne etwa versetzt den Betrachter in die „Goldenen Zwanziger“, als beide Maler vom Erfolg gekrönt das pulsierende Großstadtleben in ihre Bilder bannten. Unter dem Motto Trieb & Traum offenbaren Gemälde und Aquarelle geheime Sehnsüchte und Albträume. Beckmann tendierte zu symbolisch verdichteten Kompositionen, Dix blieb seinem veristischen Blick treu. Physiognomie der Zeit präsentiert großartige Porträtmalerei und zeigt Netzwerke auf. Dix/Beckmann: Mythos Welt verdeutlicht, wie stark diese Künstler vom gemeinsamen Erleben ihres Zeitalters der Extreme geprägt waren. Beiden widerfuhr der Erste Weltkrieg als künstlerische Initialzündung. Mit ihren Karrieren begleiteten sie Aufstieg und Fall der Weimarer Republik; Mitte der 1920er Jahre wurden sie an bedeutende Kunstakademien berufen. Der Nationalsozialismus verfemte sie gleichermaßen und bedrohte ihre Existenz. Dann trennten sich die Wege: Dix blieb in Deutschland, das nach 1945 ein geteiltes Land wurde. Beckmann emigrierte nach Amsterdam und 1947 nach Amerika. Beckmann und Dix – persönlich sind sie sich offenbar nie begegnet. Als Künstler treffen sie gemeinsam den magischen Moment, wenn das Gewohnte plötzlich fremd und die Welt zum Mythos wird. Dix/Beckmann: Mythos Welt präsentiert 100 Gemälde und 165 Papierarbeiten, darunter Schlüsselwerke aus bedeutenden Museen und Privatsammlungen in Amsterdam, Berlin, London, München, New York oder Washington. Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog.“
Kunsthalle Mannheim Dix | Beckmann
Kunsthalle Mannheim:
„Dix/Beckmann: Mythos Welt // Max Beckmann (1884-1950) und Otto Dix (1891-1969) – die zwei herausragenden figurativen Maler des deutschen Nach-Expressionismus faszinieren und polarisieren bis heute. Mit ihren Bildern prägten sie maßgeblich die kulturelle Blütezeit der Weimarer Republik. 1925 stellte sie der Direktor der Kunsthalle Mannheim, Gustav F. Hartlaub, ins Zentrum der programmatischen Ausstellung Die neue Sachlichkeit. Jetzt findet in den gleichen Räumen des sanierten Jugendstilbaus erstmals ein direkter Dialog der Künstler statt. Dix/Beckman: Mythos Welt überrascht mit ungeahnten Bezügen.