Rückschau

Ausstellungen und Projekte

Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach - Ausstellung im Stadtmuseum Tübingen

Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach

Ausstellung im Stadtmuseum Tübingen

Johann Sebastian Bach

Bach 8

Acht Tübinger Künstler
Kunst im Dialog mit dem Stadtmuseum

22.Sept. 2018 – 6. Jan. 2019

Eröffnung: 21 Sept. 2018

Stadtmuseum Tübingen
Am Markt 1
72070 Tübingen

Teilnehmende KünstlerInnen:
Ralf Bertscheit, Axel von Criegern, Ralf Ehmann, Susanne Höfler, Martina Milke, Gerhard Feuchter, Jürgen Klugmann, Frido Hohberger

Kunst im Dialog mit dem Stadtmuseum

Im Jahr 1985 präsentierte die Staatsgalerie Stuttgart eine umfassende Ausstellung zum Thema Die Musik in der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert. Zusammen mit dem umfangreichen Katalog gilt dies als die erste ein-gehende Übersicht zum Thema Kunst und Musik, die die Verbindung in einen breiten entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhang stellt. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass Johann Sebastian Bach den Auftakt der Betrachtung bildet. In seiner Musik entdecken die Rezipienten
Struktur, Gesetz, Analyse, Rationalität, aber auch Gefühl, Verstand und unbändige Energie bis hin zu Größe, Macht, ja Göttlichem. Unterschiedliche Interpretationsformen der Bach‘schen Musik – von pathetisch, affektgeladen, sinnlich, meditativ bis hin zu sachlich, rational – unterstützen diese Sichtweisen.
So ist es nicht erstaunlich, dass die Musik Bachs seit der Romantik, verstärkt aber seit der Jahrhundertwende, wichtige Impulse für die Bildenden Künstler liefert. In besonderem Maße gilt dies für die Entwicklung der abstrakten Kunst, reicht aber bis zu zeitgenössischen Positionen. Herausgefordert, Immaterielles einzufangen und zu visualisieren, aber auch Klarheit und Struktur der Kompositionen sichtbar zu machen, sind Farbige Kompositionen, Farbklänge oder auch Fugen entstanden.
Vor dieser Bedeutung Bachs für die Bildende Kunst bis heute hat das Stadtmuseum anlässlich des 93. Bachfestes in Tübingen im Herbst 2018 die Ausstellung Bach 8 in ihre Reihe Kunst im Dialog mit dem Stadtmuseum aufgenommen. Bach bearbeitet lautet das Motto des Festes, welches möglichst viele Blickwinkel auf den Komponisten und seine Musik vorstellen und nicht nur Künstler, sondern auch Wissenschaftler, Filmemacher, Kuratoren, Bürger, Studierende, Jugendliche und Kinder mit ein-binden möchte.
So entstand die Idee, die Künstlerinnen und Künstler des Künstlerbundes Tübingen einzuladen, sich mit dem Thema Johann Sebastian Bach zu beschäftigen und dazu eine bildkünstlerische Antwort zu liefern, um damit einen Beitrag auch zu Bach bearbeitet zu leisten.
Acht Künstlerinnen und Künstler haben sich bereit erklärt, sich auf das Thema einzulassen. Es ist eine Bandbreite von Werken – Zeichnungen, Malerei, Aquarelle, Plastiken – entstanden, und auch der jeweilige Zugang zum Thema ist grundverschieden:
Einige Künstler gehen mit ihren Arbeiten auf Kompositionsprinzipien ein: Analog des Kontrapunktes in der Musik, wo Note gegen Note gesetzt wird, um eine Mehrstimmigkeit zu erzielen, setzt Susanne Höfler in einer Serie von 25 Zeichnungen Linien – mal harmonisch, mal dissonant verlaufend.
Die polyphone Mehrstimmigkeit in der Fuge greift Ralf Bertscheit mit seiner quadratischen Arbeit auf, indem er ein formal und farblich gestaltetes „Thema“ in unterschiedlichen Anordnungen immer wieder wiederholt. In einer Folge von Arbeiten nähert sich Gerhard W. Feuchter dem Thema Fuge: ganz plastisch in einer Collage mit Notenblättern, Klaviertastatur und akustischen Wellen und dann sehr reduziert mit einem Papierguss, indem er das „Thema“ auf zwei grüne Halbkreise reduziert, die an ihrer Längsseite versetzt zusammengefügt sind.
Axel von Criegern, Jürgen Klugmann und Frido Hohberger greifen ein Bach‘sches Werk auf. Axel von Criegern drückt die Polyphonie der Brandenburgischen Konzerte anhand einer geschnittenen, punzierten und fein durchlöcherten Aluminiumplatte aus, wodurch er Formenreichtum und Vielschichtigkeit des Meisterwerkes bildlich umsetzt.
Jürgen Klugmann betont in seinen Zeichnungen den Rhythmus der Musik und geht formal subtil auf seine Inspirationsquelle, die Cellosuiten, ein: Formen, Muster, Räume entstehen, ausgewogen und dissonant, aber auch flüchtig – wie die Musik eben auch.
Frido Hohberger setzt Präludium und Fuge des Wohltemperierten Klaviers um, indem er zu Akkorden Farbäquivalente assoziiert und basierend auf komplexen Farbtheorien Farbakkorde schafft. Den Rhythmus der Musik bildet die Größe der Farbfelder ab – eine Art Sychronisierung von Malerei und Musik.
Einen rein biografischen Bezug stellt Ralf Ehmann her, nicht direkt zu Bach, sondern zu einem namhaften
Bachinterpreten. Das Porträt Glenn Goulds konzentriert sich auf die Physiognomie des Pianisten: tiefliegende Augen, die gerade Nase und die nach hinten gekämmten Haare charakterisieren sein Äußeres, der leicht geöffnete Mund seine Spielweise, die er meist durch ein leises
Mitsingen begleitete.
Und schließlich Marina Milke: Auf ihren Blättern
visualisiert sie anhand der parallel verlaufenden
Linien das Notensystem, durch die blaue Farbigkeit und die Transparenz der Aquarellfarbe ist wieder eine Verbindung zum Fließen des Wassers geschaffen. Die Musik spielt sich in den Zwischenräumen ab.
Alle acht beteiligten Künstler haben visuelle Äquivalente für die Musik gefunden, musikalische Gesetzmäßigkeiten und Parameter bildnerisch umgesetzt und das, wo sich doch die Musik in ihrer Immaterialität nahezu vollständig der Ausstellbarkeit bzw. Darstellbarkeit entzieht. Im Katalog haben sie ihre Gedanken dazu schriftlich fixiert.
Der Verein der Freunde des Stadtmuseums begleitet schon seit Beginn der Ausstellungsreihe 2009 das Projekt nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell. Ohne diese Unterstützung wären Ausstellung und Katalog nicht möglich. Dafür danken wir herzlich!
Evamarie Blattner
Wiebke Ratzeburg

glenn-gould
Portrait Glenn Gould
Glenn-Gould
Portrait Glenn Gould
Bach Tübingen
Portrait Johann Sebastian Bach

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Präsenz, Kritik, Utopie – Württembergischer Kunstverein

Präsenz, Kritik, Utopie Ausstellung der Künstlermitglieder

Württembergischer Kunstverein Utopie

Württembergischer Kunstverein Stuttgart

Präsenz, Kritik, Utopie Ausstellung der Künstlermitglieder Württembergischer Kunstverein Stuttgart

Präsenz, Kritik, Utopie
Ausstellung der Künstlermitglieder

25. August 2017 – 24. September 2017

Rund die Hälfte aller Mitglieder des Württembergischen Kunstvereins praktiziert selbst Kunst – und das auf höchst unterschiedliche Weise, mit ebenso unterschiedlichen Ansätzen wie Formaten. Ihnen ist im regelmäßigen Turnus eine Ausstellung gewidmet, für die der künstlerische Beirat jeweils ein bestimmtes Thema festlegt und an der alle interessierten Künstlermitglieder teilnehmen können. 2017 lautet das Thema „Zeit, Revolte, Krise“. Im Vordergrund steht dabei die Frage, mit welchen Methoden sich die Kunst historischen, revolutionären und krisenhaften Szenarien annähern und diese auf eine Zukunft hin neuinterpretieren kann. In welcher Form und mit welchen Praktiken vermag die Kunst es, Zeit als historische Konfiguration, Revolten im Sinne radikaler Umbrüche und Krisen als einen Zustand des Zweifelns an den Dingen, wie sie sind, zu reflektieren.

Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Schlossplatz 2
D-70173 Stuttgart

ÖFFNUNGSZEITEN
Di, Do–So: 11-18 Uhr; Mi: 11-20 Uhr

Einführung

Unter dem Titel Präsenz, Kritik, Utopie wird die diesjährige Ausstellung der Künstler_innenmitglieder mit rund 200 Teilnehmer_innen ausgerichtet.

Das Ziel der Ausstellung liegt in der Auslotung der humanistischen, kritischen, politischen sowie ästhetischen Potentiale zeitgenössischer Kunst, welche mit den Strukturen demokratischer Gesellschaften verbunden sind und sich in Begriffen wie Multikulturalismus, offene Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit, Gleichstellung der Geschlechter, gleiche Rechte für Homosexuelle, Meinungs- und Pressefreiheit, Freiheit des künstlerischen Ausdrucks oder den Menschenrechten niederschlagen. Insgesamt geht es um die Re-formulierung des emanzipatorischen Projekts einer modernen Gesellschaft „im Kommen“ und einer erneuten Behauptung eines Internationalismus, der sich nicht in den Begrenzungen des Nationalstaats begreift.

Die zeitliche Dimension des Titels Präsenz, Kritik, Utopie deutet eine noch nicht realisierte Zukunft, einen utopischen Entwurf an. Es geht um Wunschprojektionen, die sich sowohl auf lokal spezifische Fragen, als auch auf globale Fragestellungen beziehen können.

Ferner lässt sich das Jahr 2017 kulturgeschichtlich mit einigen historischen Ereignissen in Verbindung bringen, die man als Wendepunkte und Phasen der politischen wie kulturellen Neubestimmungen fassen könnte, wie die Reformation 1517 oder die Oktoberrevolution 1917. 1937 wird das Bild „Guernica“ von Pablo Picasso auf der Weltausstellung in Paris im Spanischen Pavillon gezeigt. Die Massen pilgerten allerdings zum stalinistischen, Russischen und zum faschistischen, Deutschen Pavillon. Heutzutage zählt das Museum Reina Sofia in Madrid, das dieses zentrale Werk von Picasso beherbergt, jährlich 4. Mio. Besucher. Die Unterzeichnung der Römischen Verträge 1957 bildete einen wesentlichen Baustein zur Gründung der EU. Der Deutsche Herbst 1977 zeigt eine zutiefst gespaltene Sicht auf die historische Überwindung oder die Kontinuität des Faschismus im Nachkriegs-Deutschland auf. Letztendlich ist unsere Gegenwart immer auch ein Abbild der Trümmer unserer Geschichte und von Utopien, die in der Vergangenheit liegen.

AUSSTELLENDE KÜNSTLER/INNEN

ACTnARTproject, Reinhold Adt, Mortadha Al-Husseini, Bruce Anderson, Petra Sybille App, Barbara Armbruster, Frank Aumüller, Ferhat Ayne, Uwe Bareither, Regine Bartholdt, Beate Baumgärtner, Regina Baumhauer, Bertold Becker, Brigitte Behrens, Gabriele Bender-Baumgartner, U!!i Berg, Anna Beurer, Rudi Beutinger, Udo Beylich, Renate Bogatke, Herbert A. Böhm, Albrecht A. Bopp, Ezgi Böttger, Regina Brenner, Ulrike Brennscheidt, Jörg Buchmann, Sybille Burrer, Klaus Bushoff, Winfried Bux, Sam Canon, Ralf Cohen, Maria Anger D’Los, Guillermo De Lúca, Serge de Waha, Abdoul-Ganiou Dermani, Lukas Derow, Sinje Dillenkofer, Ursula Donn, Dr. Hans-Werner Stahl, Monika Drach, Tobias Dusche, Christa Düwell, Corinna Ebert, Ralf Ehmann, Dirk-Oliver Ellermann, Ubbo Enninga, Hildegard Esslinger, ETAGE, Gert Fabritius, Ulrike Fahle, Dirk Fahle, Barbara Fernandes, Adalbert Feszler, Gerhard Walter Feuchter, Detlev Fischer, Jáchym Fleig, Sabine Fleischmann, Iris Flexer, Andreas Nikolaus Franz, Gudrun Freder, Heinz Frey, Renate Gaisser, Angela Garry, Milena Geier, Martina Geiger-Gerlach, Peter Geisselmeier, Gabriele Gei?ler, Valerius Geng, Ursel Gerdemann, Birgit Gessner, Christine Glock-Rühling, Gala Goebel, Doris Graf, Susanne Eva-Maria Gräfin Adelmann, Melanie Grocki, Jürgen Gruber, Kurt Grunow, Marcus Günther, Eckart Hahn, Illa Hammerbacher, Birgit Hartstein, Peter Haury, Antje Häusser, Brigitte Heck, Georg Heller, Sigrid Anne Herold, Oliver Herrmann, Julia Hillesheim, Susanne Hirche, Claude Horstmann, Clemens Hövelborn, Anna Huxel, Ann Hyang-Hee, Klaus Illi, Wolfram Isele, Peter Jacobi, Ulrika Jäger, Ingolf Jännsch, Ingmar Jännsch, Andreas Jentsch, Marion Jungeblut, Friederike Just, Ulrich Kälberer, Kurt Joachim Kase, Drazen Katic, Gonde Kiessler, Jasmin Klett, Hannelore Kober, Alfons Koller, Tatyana Kozareva, Caroline Krebietke, Susanne Krüger-Eisenblätter, Johannes Kucher, Mélanie Lachièze-Rey, Pirmin Lang, Gudrun Latten, Stéphane Le Mercier-Dauny, Sangyong (Bayahro) Lee, Silja Lenz, Jürgen Liefmann, Angelika Lill-Pirrung, Conny Luley, Ulrike Machleidt, Johanna Mangold, Jarmila Manko, Philip Mercier, Lee Minsun, Sybille Möndel, Müller & Sohn, Christa Munkert, Peter Müssig, Wolfgang Neufang-Fleck, Wolfgang Neumann, Tatiana Onneken, Andreas Opiolka, Steffen Osvath, Patricia Otte, Jan-Hendrik Pelz, Thomas Prof. Heger, Sandra Ratkovic, Stefanie Rau, Christina Redenbacher-Merkert, Andreas Reikowski, Constanze Reinhardt-Weyrich, Stefanie Reling, Gerold Reutter, Linus Roeder, Matthias Roesch, Tilman Rösch, Elisabeth Roth, Imelda Ruch, Joachim Sauter, Kerstin Schaefer, Rüdiger Scheiffele, Yvonne Schenk, Uli Schippert, Horst Peter Schlotter, Eva Schmeckenbecher, Hanjo Schmidt, Peter Schmidt, Herbert Schmidt, Volker Schöbel, Renate Schöck, Thorsten Schuberth, Helga Schuhmacher, Peter Schumann, Martin Schwarz, Werner Schweikert, Uwe H. Seyl, Eun-Joo Shin, Johanna Smiatek, Hanna Smitmans, Gudrun Staiger, Doris-Lidwina Strauss, Helmut Thorn, Günther Titz, Jutta Uhde, Thomas Ulm, Matthias Ulrich, Oana Paula Vainer, Marinus Van Aalst, Ingrid Maria Veit, Karl Vollmer, Chen Wang, Susanne Wegner, Veronika Weigel, Marianne Westbomke, Dorothee Wiedeck, Helga Wimmer, Sylvia Winkler, Barbara Wittmann, Roswitha Zeeb, Gabriele Zeller-Kramer, Toni Andrea Zelter, Danielle Zimmermann, Siegfried Zwicker

Württembergischer-Kunstverein-Stuttgart
Ralf Ehmann Utopie 2017 Öl auf Leinwand 130 cm x 100 cm

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Kloster Mariaberg Figur – Skulptur und Bild

Kloster Mariaberg Figur – Skulptur und Bild

Galerie Reinhold Maas

Kloster Mariaberg

Kloster Mariaberg Figur – Skulptur und Bild 25. Juni – 10. September 2017

Kloster Mariaberg – Ausstellung

Kloster Mariaberg
Figur – Skulptur und Bild

25. Juni – 10. September 2017

Ralf Ehmanns skulpturale und druckgrafische Bildwelt beschwört alles in allem alternative Daseinsmöglichkeiten herauf – sowohl durch die diskutierenden, sich stützenden oder mit sich ringenden Figuren als auch durch die surreal anmutenden Arbeiten, die über herkömmliche Vorstellungen und Wahrnehmungen der Realität hinausgehen.“ Jutta Fischer M. A., Kunsthistorikerin
Ralf Ehmanns künstlerisches Thema ist schlichtweg: der Mensch. Er thematisiert die Vielfalt des Daseins seit über 30 Jahren und trägt seine Ideen, Gedanken und Emotionen hierzu nach außen. In seinem umfassenden Werk, bestehend aus Skulptur, Druckgrafik und Malerei, kommt Ehmanns kraftvolle und gegenständliche Bildsprache zum Ausdruck. Seine Arbeiten sind durchzogen von gesellschaftlichen und persönlich relevanten Themen – sichtbar geworden u. a. in der großen Kalkstein-Skulptur „Lebenspfeiler“, die vor dem Mariaberger Klostergebäude steht.

Die Ausstellung im Kloster Mariaberg präsentiert Skulpturen, Malerei und Druckgrafiken aus den neueren Werkzyklen Metawelten und Neuordnung der Dinge. Zusätzlich sind auch Einzelarbeiten zum Thema der menschlichen Figur zu sehen. Ein Arrangement von Portraits zeigt auch die jahrelange Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Thema des Portraits.

Ralf Ehmann wurde 1967 in Tübingen geboren und wuchs in Rottenburg am Neckar auf. Er studierte Bildhauerei und Malerei an der Kunstakademie Stuttgart. An vielen nationalen und internationalen Orten wie Stuttgart, München, Berlin und Köln, Strasbourg und Reading/USA wurden seine Werke gezeigt und sind in zahlreichen Sammlungen vertreten.
Sein Werk ist mit Preisen ausgezeichnet: 2016 erhielt er den Gustav Seitz Preis verliehen. Ralf Ehmann lebt und arbeitet in Rottenburg-Kiebingen.

■ Eröffnung:
Sonntag, 25. 06. 2017, 14.00 Uhr
■ Begrüßung:
Rüdiger Böhm, Vorstand Mariaberg e. V.
■ Einführung:
Dagmar Waizenegger M. A., Kunsthistorikerin

■ Musik:
Atsuko Kawakami, Querflöte und
Elke Heinzelmann, Fagott

Mariaberg e. V., Klostergebäude, Refektorium, 1. OG
Klosterhof 1, 72501 Gammertingen-Mariaberg, Telefon (0 71 24) 923-218, www.mariaberg.de
Öffnungszeiten: Mo – Do 8 – 17 Uhr, Fr 8 – 15 Uhr, So 14 – 16.30 Uhr

Malerei Tübingen
Malerei Stuttgart

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Kunstportal B – W

Kunstportal B – W

Artikel von Jürgen Linde

die Farbe des Morgenrots – über Ralf Ehmann

Ralf Ehmann: Bildhauer – Maler – Zeichner

– so steht es auf seiner Website und tatsächlich verblüfft der so umfassend tätige Künstler sowohl durch die Vielfalt seines Werkes als auch durch enorme Produktivität. In allen drei genannten Bereichen arbeitet er ständig, setzt aber doch bei der Bildhauerei seinen Schwerpunkt.

Kunstportal Baden Württemberg 2

Ralf Ehmann: Köpfe | © Bild: Ralf Ehmann

Mit seinen Skulpturen ist der in Rottenburg lebende Bildhauer weit über die Region hinaus mit Arbeiten im öffentlichen Raum vertreten. Die Liste hierzu wäre mehrere kunstportal-Seiten lang, deshalb verweisen wir hier auf Ehmanns Website, sowieso sehr zu empfehlen, denn hier entsteht auch ein gutes Bild des umfassenden Gesamtschaffens dieses Künstlers.

Was auf den ersten Blick manchem als “gekonnt, aber doch recht konventionell“ erscheinen mag, erzeugt bei genauerem Anschauen aus der Nähe eine irritierende Faszination: Wir erleben eine Spannung, die wohl tut und neugierig macht und die also auch erklärt werden will. Versuchen wir es.

Besonders faszinierend fand ich dabei die Serie seiner Porträts – Porträts sind in diesem Fall Skulpturen: Köpfe. Muschelkalk, Gips, Sandstein und Bronze sind die Materialien, die dabei zum Einsatz kommen.
Diese Köpfe entstehen meist nach realen Modellen, manchmal frei, manchmal auch als Auftragsarbeiten. Auch historische Figuren und Berühmtheiten kommen vor – etwa Friedrich Hölderlin oder Mörike finden wir bei Ehmann.

Kunstportal Baden Württemberg

Ralf Ehmann bei der Arbeit | © Bild: Ralf Ehmann

Ralf Ehmann gelingt es dabei, bestimmte Wesenszüge so gekonnt herauszuarbeiten, dass man spontan denkt “den kenne ich doch irgendwoher“…
Mit den Individuen, die er ohne jede irgendwie satirische Überspitzung oder Übertreibung modelliert, macht er gleichzeitig bestimmte Typen, bestimmte Charaktereigenschaften sichtbar. Diese erkennen wir wieder und diese kommen uns dann bekannt vor, auch wenn uns die jeweilige reale Person ganz und gar unbekannt ist.

Auch dies gehört zu den faszinierenden Aspekten in Ehmanns Werk. Während es doch Mode ist, in Arbeiten konkreter Kunst jede Geste zu vermeiden und die Kunst auf die Selbstreflektion zu beschränken, wagt sich Ralf Ehmann, der Realität ins Auge zu schauen:

Er zeigt die (Über-) komplexität der Wirklichkeit eben als Komplexität und sieht aber selbst so außergewöhnlich genau, dass er dennoch das Allgemeine im Besonderen sichtbar zu machen vermag – den Typus im Individuum, das Nachdenken über den Tod in der Mimik.
Diesen Erkenntnisprozess aber mutet er uns zu, den Betrachtern.

Die Skulpturen fesseln den Blick auf eine zunächst geheimnisvoll anmutende Weise: in den “Gesichtern“, die eigentlich deutlich und authentisch wirken, lebt eine Spannung, die ich zuerst gar nicht verstehe. Irgendwann wird es klarer: die Spannung, die Brüche in den dargestellten Persönlichkeiten, sind – eigentlich – keine Interpretationen des Künstlers Ehmann, die dieser uns präsentiert. Ehmann macht stattdessen eine zweite Ebene sichtbar: er arbeitet die Brüche in den gezeigten Figuren selbst heraus. Da wird es anstrengend für uns Betrachter: es genügt nicht, zu überlegen, was der Künstler uns zeigt, sondern darum, auch zu sehen, was die jeweils dargestellte Persönlichkeit ist. Und das ist keineswegs – meist oder automatisch – dasselbe.

Wir beginnen zu verstehen, warum Ehmann diese Arbeiten Porträts nennt – das Geheimnis liegt sicher auch im Kunstwerk als solchem, aber mehr noch im Gegenstand der jeweiligen Arbeit. Auf dieser Ebene sollen wir offenbar lesen (sehen) lernen, während der Künstler sozusagen einen Schritt zurück tritt und somit als Moderator und Kunstvermittler agiert.

Ehmann hat sich auch intensiv befasst mit dem in Lauffen am Neckar geborenen Dichter Friedrich Hölderlin: Bei Hölderlin, zwischen Klassik und Romantik, findet die Kunst viel Raum.
Als Künstler gibt Ehmann keine Antworten, sondern er stellt Fragen: zum Leben, auch zu Politik und Gesellschaft. Damit arbeitet er kritisch in philosophischem Sinne – er fragt nach den Bedingungen der Möglichkeit und nach Alternativen – ohne wissen zu müssen, ob es die Antworten gibt. Freiheit nenne ich dieses Programm der Kunst.

Hölderlin

Ralf Ehmann: Friedrich Hölderlin; Muschelkalk, 1999

Aufgrund dieser Offenheit des Denkens glaube ich, Ralf Ehmann gerecht zu werden, wenn ich meinen Text mit einem Zitat aus Hölderlins Hyperion abschließe:

Wenn der Baum zu welken anfängt,
tragen nicht alle seine Blätter

die Farbe des Morgenrots?

Jürgen Linde im Juni 2017

P.S.: Und doch noch mal weiter: Mit seiner Rede zur Einweihung seines Denkmals „Jüdisches Leben in Rottenburg“ gibt uns Ralf Ehmann einen schönen Einblick in seine künstlerische Herangehensweise:

Ralf Ehmann in seiner Rede zur Einweihung des „Denkmals Jüdisches Leben“:

„Geschichte ist in Rottenburg allgegenwärtig. Denken wir uns die Geschichte als Abdrücke der Zeit, so sind wir hier übersät von Spuren der Vergangenheit. Wir lenken unseren Blick heute auf eine besondere Vergangenheit dieser Stadt: Es ist die jüdische Geschichte. Wenn wir von Geschichte reden, dann hört sich das zuerst abstrakt an. Wenn wir von jüdischer Geschichte reden, reden wir von Menschen, Mitbürgern jüdischen Glaubens. Menschen, die vielleicht wie Ihre Nachbarin, Ihr Nachbar, die neben Ihnen stehen, waren. Wir stehen heute vor diesem Denkmal, das an die Geschichte des jüdischen Lebens hier erinnert.

Jüdische Geschichte Skulptur

Denkmal Jüdisches Leben – Metzelplatz, Rottenburg am Neckar
© Foto: Ralf Ehmann

Was ist zu sehen? Ein Block, ein Pfeiler, drei Epochen des jüdischen Lebens sind symbolisch darin eingearbeitet und dargestellt. Zu sehen sind Zeichen und Andeutungen. Die figürlichen Darstellungen sind so gearbeitet, als ob sie teilweise freigelegt wurden und denkbar wäre, dass darin noch weitere Figuren verborgen sind. Wie ein Blick in die Vergangenheit, von der wir auch nur einen Teil wirklich kennen.
(…)
Und so sollen die Erkenntnisse aus der Vergangenheit uns in der Gegenwart den richtigen Weg weisen, damit wir eine gute Zukunft erschaffen können. Und so stelle ich abschließend die Frage: Welche Spuren wollen wir hinterlassen?“

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TheRhinePrize 2017 – Katharinenhof Bonn Skulpturenausstellung

TheRhinePrize 2017 – Katharinenhof Bonn

Skulpturenausstellung

 

TheRhinePrize 2017 – Katharinenhof

Juni – September 2017

Bonn | Bad Godesberg

 

Jury:

Oliver Kornhoff, Direktor Arp Museum, ‘Stiftung für Kunst und Kultur’, Walter Smerling, Prof. Markus Lüpertz, Prof.Jürgen Klauke und  Prof Klaus Honnef.

Der Katharinenhof
Außenskulpturen 2017

47 Künstler zeigen Ihre Skulpturen

Zur Würdigung hervorragender künstlerischer
Gestaltung im Außenraum stiftet der Verein
TheRhineArt e.V. den mit 8.000 Euro dotierten Preis
„TheRhinePrize“.

Zur Finissage am 13.10. um 16:00 Uhr
wird der Publikumspreis verliehen.

Die Preisstifter:
Peter Schmeisser Köln | Frank Piotrowski Bonn
Dietrich Gottwald Köln | Frank Asbeck Bonn
Stiftung für Kunst und Kultur Walter Smerling Bonn

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Jeweils Freitags von 13:00 – 18:00 Uhr
Samstag und Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr

Sonntag, den 11. Juni 2016
ab 15:00 Uhr
Verleihung TheRhinePrize
ab 17:00 Uhr
Eintritt Außenskulturenausstellung: 4,- Euro
Katharinenhof | Venner Straße 51 | 53177 Bonn | www.therhineart.de

Katharinenhof

Venner Strasse 51

53177 Bonn

artrhine
artrhine

Teilnehmende Künstler:

Agatowska Agata | Aljoscha
Auer Andrea und Wolfgang | Ayurzana Ochirbold
Becker Winfried | Beikircher Zeno
Bock Thomas C. | Bohne Pit | Dreber Philipp
Dreckmann Heinz Bert | Eckhardt Frauke
Ehmann Ralf | Emmenegger-Kanzler Manfred
Ernst Michael | Gemmer Nanja Carlotta | Grießer Ingrid
Heinsohn Judith | Heissen Karin
Hochstetter Irmelis | Hommelsheim Kalle
Kaiser Kirsten | Kassel Hermann J | Kobler Frieder
Kula Raphaela | Kurka Robin | Langer Martin
Lowisch Eckehard | Nebeling Matthias
Nettesheim Peter | Neunast Susanna
Roetzel Marianne | Rofka Anna und Michae
Rudolf W+N | Rumpf Odo | Schilling Angela
Schmitz Roland | Schmotz Andreas | Scholz Brele
Schubert Anja | Schulte Kellinghaus Barbara
Seidt Rüdiger | Stern Daniel | Thielmann Gisela
Tschauner Mirko | Tutzauer Peter
Van der Linden Guido | Vogt Dagmar

 

Katharinenhof | Venner Straße 51 | 53177 Bonn | www.therhineart.de

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TheRhinePrize 2017

TheRhinePrize 2017 – Katharinenhof Bonn

Skulpturenausstellung

TheRhinePrize

TheRhinePrize 2017 – Katharinenhof

Juni – September 2017

Bonn | Bad Godesberg

 

Jury:

Oliver Kornhoff, Direktor Arp Museum, ‘Stiftung für Kunst und Kultur’, Walter Smerling, Prof. Markus Lüpertz, Prof.Jürgen Klauke und  Prof Klaus Honnef.

Teilnehmende Künstler:

Agatowska Agata | Aljoscha
Auer Andrea und Wolfgang | Ayurzana Ochirbold
Becker Winfried | Beikircher Zeno
Bock Thomas C. | Bohne Pit | Dreber Philipp
Dreckmann Heinz Bert | Eckhardt Frauke
Ehmann Ralf | Emmenegger-Kanzler Manfred
Ernst Michael | Gemmer Nanja Carlotta | Grießer Ingrid
Heinsohn Judith | Heissen Karin
Hochstetter Irmelis | Hommelsheim Kalle
Kaiser Kirsten | Kassel Hermann J | Kobler Frieder
Kula Raphaela | Kurka Robin | Langer Martin
Lowisch Eckehard | Nebeling Matthias
Nettesheim Peter | Neunast Susanna
Roetzel Marianne | Rofka Anna und Michae
Rudolf W+N | Rumpf Odo | Schilling Angela
Schmitz Roland | Schmotz Andreas | Scholz Brele
Schubert Anja | Schulte Kellinghaus Barbara
Seidt Rüdiger | Stern Daniel | Thielmann Gisela
Tschauner Mirko | Tutzauer Peter
Van der Linden Guido | Vogt Dagmar

 

 

Der Katharinenhof
Außenskulpturen 2017

47 Künstler zeigen Ihre Skulpturen

Zur Würdigung hervorragender künstlerischer
Gestaltung im Außenraum stiftet der Verein
TheRhineArt e.V. den mit 8.000 Euro dotierten Preis
„TheRhinePrize“.

Zur Finissage am 13.10. um 16:00 Uhr
wird der Publikumspreis verliehen.

Die Preisstifter:
Peter Schmeisser Köln | Frank Piotrowski Bonn
Dietrich Gottwald Köln | Frank Asbeck Bonn
Stiftung für Kunst und Kultur Walter Smerling Bonn

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Jeweils Freitags von 13:00 – 18:00 Uhr
Samstag und Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr

Sonntag, den 11. Juni 2016
ab 15:00 Uhr
Verleihung TheRhinePrize
ab 17:00 Uhr
Eintritt Außenskulturenausstellung: 4,- Euro
Katharinenhof | Venner Straße 51 | 53177 Bonn | www.therhineart.de

 

Katharinenhof

Venner Strasse 51

53177 Bonn

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Bischof Sproll Skulptur Ulm

Die Skulptur von Bischof Joannes Baptista Sproll findet ihren neuen Ort in der Wengenkirche in Ulm

Joannes Baptista Sproll Detail

Skulptur von Bischof Joannes Baptista Sproll

Die Skulptur findet ihren neuen Ort in der Wengenkirche in Ulm​

Geplante Einweihung 2018

Als 1999 die Skulptur „Eugen Bolz“ entstand, wollte ich nachfolgend auch ein Kunstwerk zu seinem Zeitgenossen und Widerständler gegen den Nationalsozialismus Bischof Joannes Baptista Sproll fertigen.

Lange Zeit später, erst 2014, entschloss ich mich damit zu beginnen. Mein Anliegen war es auf diesen außergewöhnlichen Bischof aufmerksam zu machen, mit meinen Möglichkeiten als Künstler.

Vorbereitend beschäftigte ich mich intensiver mit dem Leben des Bischofs. Über Biografien, Schriften und – sehr wichtig für mich – Fotografien kam ich seiner Persönlichkeit näher. Anschließend fertigte ich kleine Skizzen auf Papier und später einen Bozetto, der den Ausgangspunkt für eine größere Stein-Skulptur bildete. Eine Lithographie und ein Portrait ergänzen die Werkreihe.

Als ich im Steinbruch von Untersberg nach Marmor Ausschau hielt, entdeckte ich einen Block, der wie eine Art „Splitter“ aussah. Gleich war mir klar, dass dies der Stein für die geplante Skulptur zu Bischof Joannes Baptista Sproll ist. Das modellieren eines lebensnahen und naturalistischen Portraits erlaubte mir noch klarer die individuellen Züge Sprolls zu erkennen, sein Wesen noch eindrücklicher zu erforschen. Es war ebenfalls eine Studie für die Arbeit an der Steinskulptur.

Die Marmorskulptur bildet das „Hauptwerk“ dieser Werkreihe und entstand zeitgleich mit einer Lithografie. In Marmor ist Bischof Joannes Baptista Sproll als „Rückkehrer“ aus dem Exil zu sehen. Es zeigt ihn in sitzender Haltung, der Kopf und eine Hand sind sichtbar ausgearbeitet und treten aus dem Block hervor. Die Geste der Hand symbolisiert Entgegenkommen, Segen und Gruß; ebenso steht sie auch dafür, dass Sproll „die Dinge wieder in die Hand nehmen“ wird. Im Gesicht spiegelt sich seine Haltung, die Klarheit und sein Wille, aber es zeigt auch einen Blick, der in Abgründe geschaut hat. Seitlich im Steinblock ist sein Wahlspruch fortiter in fide (Standhaft im Glauben) zu lesen.

Bischof Sproll Ulm Wengenkirche
Wengenkirche-Bischof-Sproll
Bischof Sproll
Joannes Baptista Sproll

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